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Cutie and the Boxer

Mit Cutie and the Boxer hat Zachary Heinzerling einen wunderbaren Film über Kunst und Liebe geschaffen.

Die Kamera folgt der japanischen Künstlerin Noriko Shinohara, die in einer Graphic Novel ihre Ehe mit dem boxenden Künstler Ushio Shinohara Revue passieren lässt.

Noriko kam als junge Frau nach New York City, weil ihre reichen japanischen Eltern ihre künstlerische Entwicklung fördern wollten. Sie trifft den zwei Jahrzehnte älteren Ushio, der sich als erster Action Painter in Japan einen Namen gemacht hatte und ebenfalls sein Glück in New York suchte.

Ushio wird ihr Lehrer, Mentor, Ehemann. Es zeigt sich schon bald, dass der Künstler neben sich keine andere Künstlerin dulden will oder kann. Seine Alkoholismus verhindert, dass aus Erfolg als Künstler auch wirtschaftliche Stabilität wird. Erst jetzt, vierzig Jahre später, wagt Noriko es, sich von ihrem Mann künstlerisch zu emanzipieren.

Gleichzeitig sind beide einander in tiefer Zuneigung verbunden. Nur die Kunst und das Reden über Kunst ermöglicht es den beiden, das auch zum Ausdruck zu bringen. So fragt Ushio beim Betrachten der Geschichte, die seine Frau malt, ob die Frau den Mann liebt. Noriko bejaht (“Sehr”) und Ushio ist glücklich.

Ushio hat in jungen Jahren großen Erfolg mit geboxten Bildern gehabt. Und noch im hohen Alter steigt er mit seinen Leinwänden in den Ring um immer wieder neue Variationen seines originellen Einfalls zu schaffen. In einer Frühstücksszene zu Beginn des Films erklärt er, dass Spielberg nach Dem Weißen Hai nichts großes mehr geschaffen habe; Das erste Werk sei immer das beste. Diese Szene ist der Schlüssel zu seinem künstlerischen Dilemma. Er sucht nach dem zweiten genialen Einfall, aber nichts erreicht seine erste Idee.

Trotzdem gehen beide weiter Tag für Tag ins Atelier. Sie können nicht anders als Kunst zu schaffen.

So müssen wir uns Cutie und ihren Boxer am Ende in der Kunst und in der Liebe trotz allem als glückliche Menschen vorstellen.