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2011

Kumaré

Kumaré des US-amerikanischen Regisseurs Vikram Gandhi ist eine humorvolle und zugleich tiefsinnige Auseinandersetzung mit der Rolle spiritueller Führer.

Gandhis Familie stammt aus Indien, und seine insbesondere seine Großmutter war praktizierende Hindu. Während er sich immer weiter von der Religion seiner Familie entfernt, wendet sich die Gesellschaft um ihn genau diesen Lehren zu. Als studierter Theologe wollte Gandhi zunächst einen Film über Gurus machen. Doch das Gefühl, dass es keine echten Gurus gibt, ließ ihn nicht los.

Also entschloss er sich zu einem radikalen Experiment. Er gab vor, ein indischer Guru zu sein. Wenn er das kann, dann sei das der Beweis, dass jeder ein Guru sein kann.

Schnell findet er Menschen, die sich ihm und seinen Lehren anschließen. Er lehrt sie, dass es keine echten Gurus gibt, dass jeder sein eigener Guru sein kann. Komik entsteht daraus, dass er umso mehr als Guru gesehen wird, je offener er seine wahre Identität beschreibt. Seine Kleidung und sein Habitus wirken stärker.

Dabei schafft er es sogar, seinen Anhängern Wege zu einem gelingenderen Leben zu eröffnen. Die Begegnung mit Sri Kumaré verändert das Selbstbild seiner Anhänger.

So entsteht das, was Gandhi in der Einleitung beschreibt: Die Geschichte der größten Lüge, die er erzählte, ist die Geschichte der tiefsten Wahrheit, die er entdeckte.

Der Film regt zum Nachdenken an: Was ist Spiritualität, was ist Glaube? Welche Rolle haben Vorbilder und Lehrer? Dabei ist Gandhi/Kumaré sehr humorvoll und voller Respekt für die Menschen, die mit ihren Sorgen und Nöten zu ihm kommen.

Der Film ist in Deutschland als DVD bei Zweitausendundeins erhältlich und wird bei iTunes und Watchever vertrieben.